Bereits 4 Sonntage vor dem heiligen Abend, dem 24.12. jeden Jahres beginnt die Vorweihnachtszeit bei uns. Es wird ein sogenannter Adventskranz festlich geschmückt und mit vier Kerzen bestückt. Sobald die 1. Kerze am Sonntag entzündet wird, sind es noch genau 4 Wochen bis zum Fest. So wird Woche für Woche jeden Sonntag eine weitere Kerze entzündet. Wenn dann die 4. Kerze brennt ist es nicht mehr lange, bis der 24.12., die Geburt Jesus Christus, gefeiert wird.
Verschiedene Arten von Adventkränze werden in stundenlanger Arbeit aus Tannenzweigen gefertigt und festlich verziert. Ein kleines Gedicht wurde zu diesem Anlass geschrieben :
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt,
erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür.
In Österreich kommt das CHRISTKIND und nicht der Weihnachtsmann, obwohl beide die selbe Bedeutung haben und am 24.Dezember die Geschenke unter den Christbaum legen.
Die Haustüren werden ebenfalls mit Kränzen dekoriert. Im Außenbereich werden Lichterketten angebracht, welche immer größere Ausmaße annehmen.
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Das große Backen von Keksen beginnt und in den Küchen liegt der Duft von Weihnachtskekse.
Die Vorweihnachtszeit ist auch jene Zeit in Österreich, in der normalerweise die ersten Schneefälle auftreten und welcher die Landschaft mit einem weißes Kleid überzieht. Leider macht auch bei uns der Klimawandel nicht Pause und so wird es auch bei uns immer wärmer. Unter 500m Seehöhe fällt nur mehr sehr selten Schnee. Es sind Temperaturen von + 15 Grad C bis minus 15 Grad C möglich.
Unglaubliche unterschiedliche Landschaftsbilder lassen sich einfangen.
Die heiligen 3 Könige, Kaspar, Melchior und Balthasar kündigen die Geburt Jesus an und folgen dem Stern über der Krippe in Bethlehem.
Ein großes Brauchtum ist das Herstellen von Krippen und das Schnitzen verschiedener Figuren. In einer Krippe muss es mindestens einen Hirten mit seinen Schafen, Ochs und Esel in der Krippe, die heiligen 3 Könige und Maria und Josef, sowie das Jesuskind geben.
Viele schmücken ihre Krippen auch mit den sogenannten " Glöcklern " mit ihren prachtvollen Kappen. Diese Glöckler sollen Anfang Jänner die " bösen Geister " in den Orten vertreiben. In unzähligen Stunden, über das gesamte Jahr verteilt, werden die Kappen aus Holzkonstruktionen gefertigt und abschließend mit verschiedenen Motiven aus Papier zugemacht und verziert.
Liebevolle kleinere Situationen werden abgebildet und dargestellt.
Die Krippen werden in vielen Varianten hergestellt. Es werden auch sogenannte " Kripperlroas " durchgeführt, wo die Krippen zu Fuß von Haus zu Haus besichtigt werden können.
Die Krippen werden mit verschiedenen Materialien gefertigt.
Auch aus Filz gibt es Krippenfiguren.
Traditionell werden die Figuren aber in vielen Stunden von Hand geschnitzt.
Am 24. Dezember wird dann das Christuskind in die Krippe gelegt und die Geburt unseres Erlösers in vielen Weihnachtsmetten am späten Nachmittag gefeiert.
Nach der Christmette gibt es in vielen Familien das traditionelle Festessen, bevor die Geschenke unter dem Christbaum verteilt werden. In vielen Teilen Österreichs gibt es Bratwürste mit Sauerkraut zu essen.
Aber auch viele andere Speisen landen auf den Tisch.
Auch eine gute Nachspeise darf nicht fehlen.
Anschließend an das Familienessen beginnt die eigentliche Feier, der Geschenkeverteilung unter dem Christbaum.
Der Christbaum wird in Österreich eigens in separaten Christbaumkulturen gezüchtet. Am Vorabend des 24. Dezember wird der Christbaum in die Wohnungen gestellt und prächtig aufgeputzt. Bei Familien mit Kindern wird hierzu die Wohnungstüre versperrt und den Kindern gesagt, dass bis zum Heiligen Abend am 24. Dezember niemand in das Wohnzimmer gehen darf, damit das Christkind beim Schmücken des Baumes nicht gestört würde. Sollte es gestört werden, könnte es sein, dass der Christbaum nicht fertig geschmückt wird. Außerdem könnten die Geschenke nicht unter den Christbaum gelegt werden.
Die Ungeduld der Kinder vor der verschlossenen Tür steigert sich von Stunde zu Stunde.
Dann ist es soweit - aus dem Wohnzimmer erklingt plötzlich ein Glöckchen zu läuten, Weihnachtsmusik, wie das weltbekannte " Stille Nacht " erklingt und die Türe steht auf einmal offen.
Die Beleuchtung, bzw. echte Kerzen beginnen am Christbaum zu leuchten und sogenannte Spritzkerzen, Wunderkerzen fangen an zu sprühen.
Das Leuchten in den Augen der Kinder ist jedes Jahr immer wieder das eigentliche Weihnachten.
Kurz vor der eigentlichen " Bescherung " wird noch das Weihnachtsevangelium gelesen.
Dann beginnt das große Packerlverteilen und das Aufreißen des Verpackungspapier. Jeder hofft auf ein brauchbares Geschenk.